Spielzeug als Kulturgut

ausstellung_webGetreu dem Credo „Spiel mit Kunst – Spielzeug als Kulturgut“ eröffnete Kaktus Münster eine Kunst- und Spielzeugausstellung in der LWL-Bürgerhalle im Rahmen des Projekts „Spielen – Gestern & Heute“. Pünktlich zum Startschuss füllte sich die Halle mit Schülern der Overbergschule, der Primusschule, der Geistschule und des Gymnasiums Paulinum. Die Trommelgruppe der Overbergschule um Dorothee Marx sorgte dann auch für den musikalischen Auftakt – mit einem rhythmischen Trommelwirbel, der bei Jung und Alt gleichsam Anklang fand.
Der Unterschied zu bisherigen Kaktus-Ausstellungen war das Zusammenspiel von Kinderspielzeug und Werken international renommierter Künstler wie Ali Eameri, Asli Akyüz, Ayse Öykü, Heinz Schössler und Evelyn Ocón. Die Gemeinsamkeit: Sowohl Kinderspielzeug als auch Kunst macht Unsichtbares sichtbar, so Molla Demirel, Geschäftsführer des Kaktus Münster e.V.
Wendela-Beate Vilhjamson, SPD-Bürgermeisterin, spendete ihre Spielzeuge aus frühester Kindheit. Im Rahmen der Eröffnungsfeier berichtete sie über ihre Erinnerungen an den Krieg und wie sie auf der Flucht in einem Güterzug nur eine Puppe mitnehmen konnte. Diese bewahre sie bis zum heutigen Tag auf. Die Erinnerung aus ihrer Kindheit verdeutliche, wie sich Spielsachen im Lauf der Zeit veränderten und wie wichtig die Ausstellung in Zeiten von Flüchtlingsdiskussionen und dem ständigen Aufzeigen von Unterschieden sei. Denn die Ausstellung zeige auf, was uns alle verbinde. Zudem erklärt Vilhjalmson: „Am Spielzeug und Spielverhalten lässt sich der Zustand einer Gesellschaft und ihre Verfassung ablesen.“
Auch die hochengagierte Münsteranerin Anne-Marie Zurloh spendete ihre Spielsachen. Besonders interessiert waren die Schüler an Ursula, einer Puppe aus dem Jahr 1910, die Frau Zurloh in die Hände der Ausstellung gab.
Die Gäste der Eröffnungsfeier nahmen sich ein Beispiel an diesen beiden Frauen und spendeten ebenfalls ihr Spielzeug. Die ausstellende Künstlerin Evelyn Ocón, spendete einen 63-jahre alten Teddybären, der nun die Ausstellung bereichert. Unter den Unterstützern der Ausstellung waren auch engagierte Bürger wie Jochen Köhnke, Joachim Sommer und Theo Knetzger.
Der Anfang ist gemacht. In Zukunft soll die Ausstellung einen dauerhaften Ort finden, an dem die Exponate besichtigt werden können. Die Kunst- und Spielzeugausstellung kann noch bis einschließlich 21. Mai 2015 in der LWL-Bürgerhalle, Freiherr-vom-Stein-Platz 1 in 48133 Münster besichtigt werden.

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