Was hat es mit einem Mädchen mit einer roten Mütze auf sich, das sich mit zwei Freundinnen den Weg durch einen mit Plastikmüll verdreckten Wald bahnt, um seinen Großvater aus den Fängen eines bösen Wolfes zu retten? Erinnert die Szene nicht entfernt an ein bekanntes Kindermärchen? Richtig, hierbei handelt es sich um Rotkäppchen 2.0, fantasievoll neu interpretiert durch Kinder der Primus Schule Münster im außerschulischen interkulturellen Kooperationsprojekt „Bewegte Spielzeugreisen“ unter der sozialpädagogischen Leitung des Kaktus Münster e.V.

In diesem Kreativprojekt schreiben die teilnehmenden Kinder im Alter zwischen 7 und 14 Jahren traditionelle Märchengeschichten im Kontext von Umwelt und Nachhaltigkeit um und gestalten ihre eigene Fotostory dazu. Während sich in der Geschichtenschmiede die einen überlegen, vor welche Herausforderungen altbekannte Märchenfiguren wohl in unserer heutigen, vom Klimawandel geprägten Zeit gestellt wären, tüfteln ihre bastelfreudigen Freund*innen an der passenden Kulisse aus recycelten und upgecycelten Gegenständen. Unter anderem werden hier alte T-Shirts und Marmeladengläser zu neuem Leben erweckt. Multimedial aufgenommen wird das Ganze von talentierten Nachwuchskameramännern und -frauen, die fleißig fotografieren, filmen und Stimmen einfangen, denn so eine Fotostory benötigt neben den Bildern am besten auch einen Ton.

Auf spielerische Art und Weise beschäftigen sich die Kinder im Projekt mit den bedeutenden Fragen unserer Zeit: Welche Konsequenzen und globalen Auswirkungen zieht unser Lebensstil nach sich und wer muss darunter leiden? Wie gehen wir verantwortungsvoll, schonend und nachhaltig mit den Ressourcen unseres Planeten um? Und mit was für einfachen Tricks können wir unseren Alltag unmittelbar umgestalten und auch andere davon überzeugen, an ihre Umwelt zu denken?

Kindgerecht verpackt in Form eines modernen Märchens sollen die wichtigsten Botschaften für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz schon die Kleinsten erreichen. So agieren die Kinder im Projekt als Multiplikator*innen und werden mithilfe von Kreativität, Kunst und Medien zu Klimabotschafter*innen höchstpersönlich. In diesem Sinne lautet die Moral des Rotkäppchen-Märchens aus der Feder der Kinder am Ende: „Ob groß, ob klein, ob jung oder alt: Wir alle teilen ein Zuhause und das müssen wir mit allen Mitteln schützen.“