Vielfalt stiftet Frieden

Liebe Damen und Herren, Kolleg:innen, Organisator:innen, Mitwirkende aus Stadtgesellschaft, Politik, Verwaltung, Vereinen und Initiativgruppen,
vielen Dank für das diesjährige Interkulturelle Fest. Ihr Sein, Ihr Engagement sind eine Bereicherung für Münster und verdeutlichen, dass Münster insbesondere durch und mit seine(n) vielfältigen Kulturen eine friedensstiftende und lebenswerte Stadt ist! Dafür sind wir Ihnen allen sehr dankbar.
Es hat uns viel spaß gemacht mit Ihnen in den Austausch zu gehen.
Hier der Link auf NRWision-TV:
Die Interviews werden am kommenden Montag, 06.11.2023 ab 20:04 Uhr auf Antenne Münster im Rahmen unseres Interkulturellen Magazins auf Antenne Münster in der Frequenz 95.4 MHz ausgestrahltoder auch unter https://www.antennemuenster.de/index.html online hörbar.
Herzlichst,
Das Team des Radio-Kaktus Münster e.V.
& des Internationalen Kinderspielzeugmuseums Münster

Spielzeugspenden aus Frankreich

Über mehrere Monate hinweg hat Hildegard Brundiek gleich dreimal Pakete aus Frankreich an das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster geschickt. Die Besonderheit einiger der Kinderspielzeugspenden lässt sich am Beispiel der oben gezeigten Puppe beweisen. Sie ist von ihrer verstorbenen Schwiegermutter und stammt aus den 1930er Jahren aus einem kleinen Ort in der Nähe von Paris. Mit ihrer Freundin Helga de Bauer wollte sie sich vom Wohlbefinden ihrer gespendeten Exponate überzeugen und kam spontan zu Besuch in das Museum am Verspoel 7-8.Hier fand sie begeistert ihre Puppen und Masken wieder und bestaunte weitere der abwechslungsreichen Ausstellungsstücke aus verschiedensten Nationen und Kulturen. Im Gespräch mit Museumsstifter Molla Demirel erinnert sie sich an ihre Kindheit in der Nachkriegszeit und ihre Freundin ergänzt um einige Details. Sie hatten damals kein Spielzeug, sondern haben Alltagsgegenstände, wie zum Beispiel Fäden, umfunktioniert oder Spiele entwickelt, für die man nur seine Füße brauchte. Auch der Umstand, dass altes, einfaches Spielzeug ausgestellt wird begeistert Brundiek. Sie findet es wichtig, dass nachfolgende Generationen sehen können, wie Spielzeug mal ausgesehen hat. Auch de Bauer denkt über die jungen Generationen nach und bedauert, dass diese, unter anderem wegen zugeparkten und stark befahrenen Straßen, deutlich weniger Möglichkeiten haben, draußen zu spielen. Mit Demirel reden sie noch ein bisschen über ihre wenigen Erinnerungen aus den letzten Kriegsjahren des zweiten Weltkrieges in Deutschland und tauschen sich über die Bedeutung von Frieden und interkulturellem Austausch aus, bevor sie sich schließlich noch einmal auf den Weg durch die Ausstellungsräume begeben. Für mehr Infos: ikmuenster.de.

Künstlerin Dr. Zaira Aminova im Interview

Radio Kaktus Münster e.V. hatte vor kurzem in seinem Künstlerinnenportrait musikalisch-poetischen Besuch durch die Autorin und Musikerin, sowie Stellvertreterin des Regional Sprechers des Verbands deutscher Schriftsteller:innen VS-Verdi Dr. Zaira Aminova.

Sie wurde am 10. Dezember 1973 in Machatschkala, Republik Dagestan, in Russland geboren. Bereits im Alter von 4 Jahren begann sie Verse zu schreiben. 1995 schloss sie ihr Studium an der Staatlichen Universität Dagestan mit Auszeichnung ab. Seit 1994 werden Gedichte von Zaira Aminova häufig in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht. 1999 zog Zaira Aminova aus familiären Gründen nach Deutschland, wo sie im März 2000 einen Sohn zur Welt brachte. Im März 2003 promovierte Aminova mit ihrer Doktor-Dissertation in Wirtschaftswissenschaften an der russischen Präsidentenakademie und veröffentlichte ein Buch über Finanzstrategien. Im Herbst 2003 ist sie zum ersten Mal vor deutschem Publik aufgetreten: im Literaturclub, im Geburtshaus von Heinrich Heine in Düsseldorf sowie im Salon „Kunst Live“ hat Zaira Aminova ihre eigenständig ins Deutsche übertragenen Gedichte vorgelesen. Ihre Lyrik und Prosa wurde schon in vielen Anthologien veröffentlicht, wie zum Beispiel in „Mosaik aus Liebespoesie und Prosa“ von Dragica Schröder. Über die Anthologien von Frau Schröder und ihre Arbeit bei VS-Verdi steht sie in regelmäßigem Kontakt zum Münsteraner Autor und Geschäftsführer des Radio Kaktus Münster e.V. Molla Demirel.

Kaktus: Herzlich willkommen zum Künstlerinnen Porträt des Radio Kaktus Münster e.V. Frau Aminova, wir freuen uns, dass Sie sich heute Zeit genommen haben, um mit uns diese Sendung aufzunehmen. Können Sie sich unseren Zuhörenden einmal in eigenen Worten vorstellen?

Z. Aminova: Guten Tag zusammen. Mein Name ist Zaira Aminova und ich bin Dichterin und Schriftstellerin. Ich schreibe Gedichte, seitdem ich fünf Jahre alt bin, praktisch mein ganzes Leben. Ich schreibe auch Prosa und komponiere Musik. Ich habe Wirtschaft studiert und auch in Wirtschaft promoviert. Ich arbeite auch als Übersetzerin. Weiterlesen

Orte des Friedens

In Münsters Innenstadt Verspoel 7/8 wurde in feierlicher Atmosphäre die Ausstellung „Friedensorte in Münster“ eröffnet. Dort können Fotos und historische als auch interkulturelle Kinderspielzeuge einer friedensstiftenden Kooperation betrachtet werden. Das Bürgernetz e.V., der Radio-Kaktus Münster e.V. und das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster (IKMünster) haben ihre gemeinnützigen Kräfte gebündelt, um Menschen für das Thema Frieden zu sensibilisieren. Der Verein Bürgernetz hat das Projekt “Frieden-Wiki” ins Leben gerufen. Der Fotograf Volker Sander war mit Projektteilnehmenden in Münster unterwegs auf der Suche nach Friedensorten. Diese wurden aus verschiedenen Perspektiven abgelichtet und sind nun in den Schaufenstern im Verspoel zu bestaunen. Das IKMünster stellte zusätzlich Spielzeug zur Verfügung, um die Ausstellung abzurunden. Ein Besuch im Verspoel lohne sich, denn wer weiß, möglicherweise findet man dort seinen persönlichen Friedensort auf einem der Bilder oder eine nostalgische Spielzeugerinnerung aus der eigenen Kindheit wieder. Die Ausstellung kann noch bis zum 19.11.2023 besichtigt werden. Ein besonderer Dank gilt dem „SCHAU Fenster“ – eine Gemeinschaftsaktion von der Stadt Münster / Münster Marketing / Initiative starke Innenstadt /Quartiersgemeinschaft Verspoel. Mehr Infos: kaktus-net.de

Bildunterschrift: 2. v.l Dr. Susanne Götz (Geschäftsführerin Verein Bürgernetz), 1. v.r. Türkân Heinrich (Radio-Kaktus Koordinatorin), 2. v.r. Katja Angenent (Projektentwicklerin) mit den Projektteilnehmenden

Für Frieden

Artikel: Münstersche Zeitung, 24.10.2023

SEID VEREINT

– Für meinen Sohn –

Nein zum Krieg!
schrieb an die Tafel
ein Mädchen aus der Unterstufe.

Lief der Lehrer zum Direktor,
der Direktor zur Polizei und
die Foltergeräte setzten in Bewegung.

Der Richter rief den Staat,
Zu Befehl riefen die Gottesvertreter.
Nehmt sie fest!

Sofort verblasst Deine Farbe.
Du fragst mein Sohn,
warum es keine Freiheit gäbe.

Niemandem ist geholfen mit diesen Worten,
wenn die Religion betäubend ist,
und das Volk ein Staat mit Opium.

Schreib Dir groß auf die Stirn:
Nein zum Krieg! Nein zur Folter!
Auch Dich sollen sie dann verhaften,
damit ihr vereint seid.

Molla Demirel

Münsters friedenstiftende MSOs

Der traditionsreiche Migrant:innenselbstorganisationstag findet nun seit 15 Jahren in Münster statt und dient u.a. dem fachlichen Austausch und der Vernetzung aller Akteur:innen der migrationsspezifischen Arbeit wie den MSOs, NGOs, der Verwaltung, Politik, Bildungseinrichtungen, Wohlfahrtsverbänden und der Zivilgesellschaft. So ist es das oberste Ziel dieser Akteur:innen, insbesondere der in Münster überaus engagierten MSOs die Lebenssituation der Menschen in Münster und über die Grenzen dieser Stadt hinaus zu verbessern. Der Radio-Kaktus Münster e.V. und das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster – M. Demirel Kulturstiftung setzen sich dies seit über vier Jahrzenten zur Aufgabe – Soziale Arbeit durch Kultur, Kunst und Medien im Sinne eines friedlichen, gerechten Miteinanders – frei von Ausgrenzung und Ungleichbehandlung unabhängig der kulturellen und strukturellen Herkunft eines jeden Menschen.
Genau Heute am 24. Oktober 2023 ist es 375 Jahre her, dass der Westfälische Frieden in Münster besiegelt wurde. Auf diesem Frieden haben sich die hier lebenden Menschen aber nicht ausgeruht. Die Vergangenheit hat gezeigt, wenn Verwaltung, Politik, Organisationen und Zivilgesellschaft stark zusammenrücken, im Dialog bleiben, Transparenz, Vertrauen und Kooperationen schaffen, umso größer werden Eintracht und Frieden bewahrt und gefördert.
Der Kaktus Münster e.V. und das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster – M. Demirel Kulturstiftung bedanken sich an dieser Stelle herzlich für die über 45-jährige Zusammenarbeit mit vielen engagierten Akteur:innen der Verwaltung, Politik, MSOs, NGOs und Freiwilligen.

Eine kindgerechte Philosophie

– Münsteraner Botschafter auf Klaros-Philosophie-Festival in Izmir –

International renommierte Wissenschaftler:innen und Forscher:innen aus den Bereichen der  Philosophie-, Kultur- und Kunstwissenschaften kamen auf dem diesjährigen vier-tägigen  Klaros Philosophie- und Kunstfestival in Izmir (Türkei) zusammen. Es gilt als das größte Philosophie-Symposium der Türkei. Die Organisator:innen dieses wissenschaftlichen Events Dr. Osman Sirkeci und Prof. Dr. Kamuran Ebayoğlu – Vorstandsmitglieder der Klaros Philosophie Akademie –  zeigten sich begeistert über die rege Teilnahme vor allem auch von Forscher:innen und Kulturschaffenden aus aller Welt – so auch auf Einladung über die Teilnahme des Münsteraner Autoren, Gründers des Radio Kaktus Münster e.V. und des Internationalen Kinderspielzeugmuseums Münster (IKMünster) Molla Demirel. Sein Vortrag über kindgerechte philosophisch-pädagogische Erziehungs- und Bildungsmethoden gab einen wertvollen Einblick in seine über 50-jährige Erfahrung als Autor und Sozialpädagoge in Deutschland und der Türkei.  Zu den Besuchenden gehörten auch zahlreiche Eltern mit ihren Kindern und Schülerschaften. Zwischen den Vorträgen traten die Teilnehmenden und Besuchenden in einen regen Austausch. Alle teilnehmenden Wissenschaftler:innen und Forscher:innen erhielten eine geprägte Dankesmünze als Andenken an das gelungene Festival. M. Demirel wurde zudem die Ehre zuteil als Mitbegründer des AYTG (Verband türkeistämmiger Autor:innen in Europa) Kemal Yalcin – internationaler Autor und Lehrer  – im Beiwohnen von über 300 Gästen aus aller Welt für sein Engagement durch seine friedensstiftenden Werke symbolisch mit einer goldenen Kürbislampe für eine die erhellenden Erkenntnisse auszuzeichnen.

Zeitloser Klassiker im Museum

„Die Vergangenheit muss einen Platz finden, und den haben Sie hier“, so erkennt es Michael Schnitzler aus Werne bei einem Besuch im Internationalen Kinderspielzeugmuseum Münster. Er und seine Frau Elisabeth Schnitzler, beide ehemals als Lehrende an Schulen tätig, wissen ihre gespendeten Baukästen der Marke Märklin aus den 50er Jahren bei der M. Demirel Kulturstiftung in guten Händen. Von der liebevollen Aufbewahrung alter Schätze konnten sie sich bei einem Rundgang durch das Museum und im Gespräch mit ehrenamtlichen Unterstützern selbst überzeugen. Dass sie damals große Fans des Bauens waren, zeigt auch eindrücklich ein mitgebrachtes Plakat aus dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund, wo man sich 1999 in einer Sonderausstellung ganz diesem Handwerk widmete. Ob mithilfe der beiliegenden Anleitung oder ganz frei der eigenen Kreativität folgend – Die Spielzeugspende wartet nun in Münster auf kleine und große Besucher:innen, die Lust auf’s Tüfteln haben. Infos: ikmuenster@gmx.de, 0251/ 6742432.

Kein Weg zu weit

Viele Spielzeugmuseen weltweit habe er mit seiner Frau schon besucht und für Neuentdeckungen seien sie immer zu haben, so Marcel Wijnands. Rund 160 km sind also gerne zurückgelegt vom kleinen Dorf Boven-Leeuwen in den Niederlanden, um die persönliche Liste an besichtigten Erinnerungsorten um das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster (IKMünster) zu erweitern. „Als wir beschlossen hatten unseren Urlaub in Deutschland zu machen, hatten wir Ihr Museum in Münster bald entdeckt“, meinte der Gast, der von Museumsstifter Molla Demirel begrüßt und durch die Ausstellung mit jahrzehntealten Kulturgütern geführt wurde. Obwohl die beiden Besuchenden, selbst begeisterte Spielzeugsammler:innen, aus direkter Nachbarschaft Deutschlands kommen, stellten sie beim Rundgang durch Generationen von Spielzeugexponaten an der ein oder anderen Stelle feine Unterschiede fest, etwa in der Aufbereitung von Kasperletheaterpuppen. Gleichzeitig erkannte man die universale Anziehungskraft von Spielen jeglicher Art, die Groß und Klein über Länder- und Altersgrenzen hinweg verzaubert. Ein Ort der gelebten und geförderten Vielfalt, die für das IKMünster so charakteristisch ist. Infos: ikmuenster@gmx.de, Tel: +49 (0)251 – 6742432.

Gemeinsam engagiert

Drei Monate lang heißt es wieder gemeinsam lernen, wirken und kreativ sein: Zum zweiten Mal sind der Radio Kaktus Münster e.V. und sein Kooperationspartner, das Internationale Kinderspielzeugmuseum Münster (IKMünster), Einsatzstellen für das kulturweit-Incoming-Programm. Deutschsprachige junge Menschen aus Kamerun, Kenia, Namibia, Ruanda, Tansania und Togo hospitieren über kulturweit bei verschiedenen Bildungsträgern und Kultureinrichtungen. Das internationale Bildungsprogramm der Deutschen UNESCO-Kommission, gefördert durch das Auswärtige Amt, bietet unter anderem Einblicke in Museen, Stiftungen, Hochschulen oder Kulturvereine. So freut sich in Münster auch das Eine-Welt-Netz NRW über Zuwachs. Die benachbarte Organisation besuchte mit ihrem Gast David Mselewa aus Tansania zum Auftakt die Lern- und Begegnungsorte im Verspoel, die in den kommenden Wochen in ihrer Kunst-, Kultur- und Medienarbeit von Alex Stephane Kiam Mbie aus Kamerun und Emmanuel Odhiambo Ooko aus Kenia unterstützt werden. Über gemeinsam organisierte Veranstaltungen sowie Kinder- und Jugendprojekte können sich Interessierte in den monatlichen Bürgerfunksendungen des Radio Kaktus sowie auf der Vereinswebsite und Social Media informieren.
Bildzeile: Mitarbeitende und Ehrenamtliche des Radio Kaktus Münster e.V., des Internationalen Kinderspielzeugmuseums Münster und des Eine-Welt-Netzes NRW mit den neu in Münster angekommenen kulturweit-Hospitanten
Foto: Felix Michaelis